Das Wasserauto
Kann man wirklich ein Auto bauen, das nur mit Wasser fährt? Sind die Energieprobleme der Menschheit endlich gelöst? Ist die Antwort wirklich so einfach?
Laut wasserauto.de zeigt dieses Bild Daniel Dingel, den "Erfinder" des Wasserautos, © www.wasserauto.de
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Es gibt eine Website im Internet, www.wasserauto.de, auf der ein Auto angepriesen wird, das als einzige Energiequelle Wasser nutzt. Nun ist es nicht prinzipiell ausgeschlossen, daß man aus Wasser Energie gewinnen kann: Wenn man vom Sauerstoff den Wasserstoff trennt und diesen dann bei 100 Millionen Grad durch Kernfusion zu Helium verschmilzt, hat man durchaus eine positive Energiebilanz. Forschungen diesbezüglich werden schon seit Jahren durchgeführt, aber noch sind die Physiker Jahrzehnte von einem funktionierenden Reaktor entfernt.

Doch das ist auch gar nicht das Prinzip des Wasserautos. Vielmehr werden hier durch Elektrolyse Wasserstoff und Sauerstoff getrennt, anschließend läßt man beide Gase wieder miteinander reagieren und man erhält wieder Wasser. Da dies ein Kreisprozeß ist, bei dem am Ende wieder genau das herauskommt, womit man angefangen hat, kann man dadurch natürlich keine Energie gewinnen. Im Gegenteil, durch die Reibungswärme, die bei diesem Prozeß entsteht, erhält man durch die Verbrennung weniger nutzbare Energie, als man für Elektrolyse aufwenden mußte.

Das hat wohl auch irgendwann der Konstrukteur Daniel Dingel kapiert und messerscharf geschlußfolgert, daß das eigentliche Problem diejenige Energie darstellt, die man am Anfang für die Elektrolyse aufwenden muß. Woher könnte man diese Energie bloß nehmen? Ganz einfach: Er postuliert die Existenz eines sogenannten "Äthers" [sic!], dem er dann mit seinem Motor Energie entziehen will. Dabei stört er sich nicht weiter daran, daß es einen "Äther" genauso wenig gibt wie fliegende Kühe oder ehrliche Politiker. Auch wenn man den "Äther" außen vorläßt, so strotzt die Erklärung des Prinzips nur so vor orthographischen und physikalischen Fehlern.

Sollte es dem "genialen" Konstrukteur aber doch noch gelingen, sein Auto nur mit Wasser zu betreiben, so hätte er dadurch den Satz der Energieerhaltung widerlegt, den wichtigsten der gesamten Physik. Selbst Gott müßte dann den Hut vor ihm ziehen, denn es ist schließlich sein Gesetz, daß er dadurch überwunden hätte. ;-)

In Wahrheit erlebt man den Beweis, daß die Verletzung des Energieerhaltungssatzes unmöglich ist, unmittelbar überall und zu jeder Zeit. Vom Atom über die Zelle bis zur Galaxie gehorcht alles berechenbaren, ineinandergreifenden Gesetzen. Das Problem auch nur einer einzigen "Ausnahme" wäre, daß sie den Aufbau des gesamten Systems zerstören würde. Von daher kann es nur entweder ein völlig in sich stimmiges System geben, oder aber ein absolutes Chaos. Letzteres könnte man nicht einmal mehr als Universum bezeichnen, da auch Raum und Zeit zu dem (zerstörten) System dazugehören.

Das in sich stimmige System enthält aber bestimmt noch viele Dinge, an die man heute noch gar nicht denken kann oder die man für Unsinn halten würde. Nur können diese Dinge eben nicht der vorhandenen Physik widersprechen, jedenfalls nicht im Rahmen der physikalischen Meßgenauigkeit (Stichwort: klassische Mechanik und Quantenmechanik - dazu wird es bald einen neuen Artikel hier auf der Website geben). Nachdem man sie erforscht und verstanden hat, werden sie sich in das vorhandene System der Wissenschaft nahtlos eingliedern lassen.
F A K T E N    Z U M    T H E M A    E N E R G I E E R Z E U G U N G
  • Um die Ausbreitung des Lichts zu erklären, gab es im 19. Jahrhundert die These eines "Äthers", der als Trägermedium für das Licht dienen sollte. Einstein widerlegte diese These durch die Aufstellung eines der wichtigsten Gleichungssysteme des 20. Jahrhunderts, der speziellen Relativitätstheorie. Ab diesem Zeitpunkt war das Hilfskonstrukt des Äthers überflüssig geworden.

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